Sri Lanka November 2017

Die Frage des Warum?

... ist leicht zu beantworten: Wir wollten im November eh einige Tage zum "Vorglühen", damit wir im Januar nicht ganz so blass auf Kreuzfahrt gehen.

Die Liegezeit der Artania ist leider so, dass das Zeitrisiko einen Ausflug zum Löwenfelsen nach Sigirya  zu machen zu hoch ist. Die fährt dann ohne uns ab.           Kurzentschlossen verbinden wir also Beides miteinander. Strandurlaub und Felsen.


Donnerstag 16. November 2017   Wie so oft beginnt auch diese Reise mit einer Zugfahrt. Pünktlich um 8:00 Uhr steht die Taxe vor der Tür und bringt uns nach Oranienburg zum Bahnhof, von wo wir mit der S-Bahn zum Berliner Hauptbahnhof zuckeln.

Dort warten wir auf den IC 2355 der uns bis zum Nachittag nach München bringen wird, wo wir auch pünktlich ankommen und mit der S 8 direkt zum Flughafen ins Erdinger Moos fahren.

(Foto's anklicken zum Vergrößern - geht nicht bei Foto neben Text)

Wir haben so geplant, dass noch Zeit bleibt im Flughafen in das legendäre "airbräu" einzukehren.

Hier nehmen wir eine sehr wohlschmeckende Mahlzeit ein und verkosten natürlich das hausgebraute Bier. Dieses ist zum Einen sensationell gut, zum Anderen sensationell preiswert, vor allem wenn man bedankt, dass wir in einem Flughafen sind.

Die Halbe Helle für sagenhafte 2.75 € ! Da trinken wir doch gerne noch ein Zweites.

Der Check Inn läuft wie ein Länderspiel, innerhalb von wenigen Minuten haben wir Bordkarten und sind recht schnell durch die Sicherheitskontrollen im Hauptbereich von Terminal 2.

Dem Käfer statten wir keinen Besuch ab, der ist uns das Geld nicht wert. Wir fahren gleich mit der fahrerlosen Mini U-Bahn zum neuen Außenterminal wo unser Flugzeug schon wartet.

Der traditionelle Aperol Spritz vor dem Flug darf natürlich nicht fehlen.

Freitag 17. November 2017  Der Flug mit der A330 verläuft sehr ruhig, und am Morgen kommen wir dann auch pünktlich am Umsteigeflughafen in Muscat / Oman an.

Der alte Flughafen ist total überlastet, hier ist erheblich mehr Hektik und Gedränge als in Tegel. Die 90 Minuten Umsteigezeit geraten zum Stresslauf durch Pass- und Sicherheitskontrollen und hin und her wegen ständig wechselndem Abfluggate.

Wird Zeit, dass der neue Flughafen der schon ziemlich fertig aussieht endlich öffnet. Dann endlich geht raus zur B737 und zum Weiterflug nach Colombo. Der Käptn persönlich kümmert sich voher noch um freie Sicht.

Die Einreise nach Sri Lanka verläuft am Bandaranaike Airport in Colombo komplett schmerzfrei und zügig. Visa für je 40,- $ besorgen, Passkontrolle, Gepäck abholen und schon werden wir am Ausgang vom Transferservice in Empfang genommen. Vor Abfahrt schnell noch Geld getauscht und 30 Minuten später sind wir im Hotel "Goldi Sands"  und beziehen unser Zimmer.

Den schönen Sonnenuntergang erleben wir dann schon am Strand, und am Abend gibt es ein wohlschmeckendes Buffet. Danach lassen wir den langen Anreisestress gemütlich in der Freiluftbar bei lauen Temperaturen ausklingen.

Samstag 18. November 2017  Der Tag dient der Aklimatisierung und der Erkundung des näheren Umfeldes. Schon beim Frühstück empfängt uns ein traumhafter Blick auf den Strand. Vor dem Hotel ein "Taxistand" an dem die Fahrer mit ihren Tuck Tuck's auf Kunden warten. Diesen Sevice werden wir erst am Dienstag in Anspruch nehmen, heute ist Faulenzen im Schatten unter den Palmen angesagt und Baden im 27 Grad warmen Indischen Ozean.

Sonntag 19. November 2017  Ein langer Tag steht an. Bereits um 4:00 Uhr Wecken, duschen, fertigmachen. Punkt 5:00 Uhr holt uns unser Guide mit Fahrer am Hotel ab. Die Tour haben wir über srilankaexplorer.de schon ab Deutschland gebucht - das ist der "Ausflug" der uns im Januar '18 von der MS Artania aufgrund der Liegezeit zu gewagt erschien. Also los geht es etwas verschlafen und noch in finsterer Nacht auf nach Sigirya dem Löwenfelsen und Dambulla dem Hohlentempel.

Kleine Einschränkung im Komfort: die Klimaanlage im Mercedes Van ist defekt - na Klasse. Wir fahren etwa 4 Stunden durch den für Europäer total chaotischen Verkehr, werden von einem Bus überholt der seinerseits von einem weiteren Bus überholt wird. Conny erleidet Höllenqualen.

Heute Nacht ist ein mächtiges Unwetter über die Insel gezogen, Reste der Wolken in Union mit einer hohen Luftfeuchtigkeit ziehen über das Land als wir das Ziel unserer Tour erreichen: Das Unesco Welterbe Sigirya. https://de.wikipedia.org/wiki/Sigiriya

 

Am Eingang der Anlage werden wir einem speziellen Guide übergeben der uns beim Auf- und Abstieg begleiten wird. Kurz hinter dem Eingang ist dann schon Innehalten angesagt, aus Lautsprechern ertönt die srilankische Nationalhymne - alle müssen erfürchtig verweilen bis die letzten Töne verklungen sind.

Dann geht es los - 1202 Stufen nach oben, bei 30 Grad Temperatur und 90% Luftfeuchtigkeit geht es nun mit den Höllenqualen weiter. Eine Stunde lang jappsen wir uns nach oben, machen immer wieder Pause und der Schweiß tropft nur so. Vor 30 Jahren ist mir der Aufstieg leichter gefallen.

(wer die "Wolkenmädchen" vermisst: dort darf nicht fotografiert werden)

 

Ziemlich fertig und mit zitternden Knien kommen wir oben an. Die Wasservorräte sind aufgebraucht, aber der unglaubliche Ausblick entschädigt für die Strapazen. Hier oben war ehemals die königliche Residenz mit zahlreichen Räumlichkeiten, Pools und Festplätzen. Teilweise noch immer sehr gut zu erahnen. Wir machen noch unsere Foto's und Filmaufnahmen und verschnaufen noch mal, bevor es wieder talwärts geht.

Wieder am Parkplatz angekommen füllen wir erst mal unsere Wasservorräte auf, essen was aus unseren Lunch Boxes und warten bis die verschwitzten Klamotten wieder etwas getrocknet sind. Dann geht es auch gleich weiter etwa 45 Minuten zum "Goldenen Tempel" und dem Höhlentempel von Dambulla. Und hier dann etwas womit wir nicht gerechnet hatten: schon wieder sind Stufen zu bewältigen - diesmal aber nur 300. Auf der letzten Rille steigen wir hoch, und besichtigen diese ehrwürdige heilige Stätte mit 5 Tempelkammern und unzähligen Buddhas.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dambulla

 

Nach den ganzen Anstrengungen machen wir uns mit Guide und Fahrer wieder auf den langen Weg zur Westküste.

 

Am Straßenrand halten wir an einem typischen Verkaufsstand der Landbauern die hier ihre Erzeugnisse anbieten, und stärken uns mit köstlichem Kokossaft und bestaunen den Stand mit den angebotenen Waren.

Das war ein ganz schön anstrengender Tag für so ein älteres Ehepaar ;-) und wir sind froh am Abend wieder im Hotel zu sein.

Ausgiebig Duschen - Klamotten sind durchgeschwitzt, also in die Wäschetasche. Danach ein tolles Abendessen im Restaurant und uns geht es wieder gut.

Ein gemütlicher Ausklang des Abends an der Bar in lauer Tropennacht beenden wir dann mit zwei kräftigen Caipi's und fallen todmüde in die Betten.

Montag 20. November 2017  Der gestrige Tag macht sich nun mit einem Muskelkater doch spürbar bemerkbar. Entschädigen tut uns beim Frühstück dann wieder dieser tolle Ausblick Richtung Strand.

Heute haben wir nichts weiter vor, es wird ausgiebig im Liegestuhl gefaulenzt und die kulinarischen Angebote in der Hotelanlage genutzt.

Also hier die Entspannungsbilder denen am Abend das übliche Gewitter folgt:

Dienstag 21. November 2017

Heute steht ein Ausflug mit dem Tuck Tuck auf dem Programm. Direkt vor dem Hotel stehen einige von diesen niedlichen Fahrzeugen deren Fahrer sich auch gleich anbieten mit uns eine Tour zu unternehmen.

Mit Martin werden wir dann handelseinig und starten zu einer dreistündigen Exkursion mit dem motorisierten Dreirad duch Negombo.

Der erste Stop ist an einem hinduistischen Tempel, der wie alle anderen Tempel und Kirchen hier nur mit "bedeckten" Schultern betreten werden darf. Conny hat sich ja bereits vorgestern bei unserer großen Tour mit einem schönen Seidentuch dafür eingerichtet. Der Tempel ist innen wie außen sehr farbenfroh gestaltet und dient dem kleineren hinduistischen Bevölkerungsteil als Gebetsstätte,

Danach geht es zur christlichen "Kathedrale". Hier an der Westküste um Negombo gehört ein überraschend großer Teil der Bewohner der katholischen Kirche an, ein Überbleibsel der ehemaligen portugiesischen Kollonialherren. Viele kleine Kirchen und Heiligenfiguren sind hier im Umfeld zu sehen.

Und nun erreichen wir das Highlight dieser kurzen Rundreise: den Fischmarkt von Negombo. Das ist der größte Fischmarkt in Sri Lanka und versorgt einen großen Teil der Westküste mit "Frischfisch".

Die hygienischen Zustände sind allerdings für einen Westeuropäer mehr als bedenklich. Bei dreißig Grad im Schatten liegt der ungekühlte Fisch teilweise direkt auf dem Boden. Auf uralten Holztischen wird alles klein gekackt was klein gehackt werden muss. Drumherum wie auf Feldern wird Fisch aller Größen getrocknet.

Überall dazwische kreuchen Vögel, Hunde und Katzen und alles wird durchwabbert von einer mehr als gewöhnungsbedürftigen Duftwolke. Also es stinkt erbärmlich. Für uns schlimm nicht nur die allgemeien Zustände sondern auch das Angebot an Schildkröten und sonstigem geschütztem Meeresgetier.

Weiter geht die Fahrt zum Kanal der das Meer mit der riesigen Lagune im Hinterland verbindet, und wo die ärmsten der Fischer ihre Fracht unter schlimmen Bedingungen an Land bringen.

 

Bedrückend auch das gesammte Umfeld und die teilweise erbärmliche Wohnsituation. So müssen auf einer für uns Touristen "Trauminsel" die Bewohner teilweise ihren Lebensunterhalt fristen.

Auf der Lagunenseite des Kanals sieht die Welt gleich wieder freundlicher aus. Fischer auf traditionellen Katamaranen bringen ihren Fang an Land und Häuser und Werkstätten zeihen sich an dem Gewässer entlang. Das gefällt uns sehr gut.

Damit wir alle Religionen der Insel auch würdigen besuchen wir noch einen buddhistischen Tempel der ebenfalls sehr farbenfroh ausgestaltet ist.

Einen wichtigen Programmunkt erledigen wir bei dieser Tour gleich mit. Wir wollen ja noch Hochland Tee kaufen.

Unser Tuck Tuck Fahrer lotst uns zu einem schönen kleinen Geschäft mit großer Teeauswahl und, so denken wir, auch vernünftigen Preisen.

Zwei Kilo Orange Peckow first flash lassen wir uns einpacken, die  wir teilweise nach Rückkehr mit den Verwandten teilen werden.

Mittwoch 22. November 2017 Heute wird mal wieder ein schöner Faulenzertag eingelegt. Wir genießen das traumhafte Wetter und den warmen indischen Ozean und bedauern, dass es morgen bereits schon wieder nach Hause geht.

Auch heute erreicht uns am späten Nachmittag der täglche Gewitterguss, der allerdings kaum Abkühlung bringt.

Hier dann noch eine kleine Auswahl von Fotos aus der Hotelanlage.

Dann sind wir auch schon bei unserem letzten Abend.

Die Koffer sind gepackt, das einheimische Geld alle und morgen früh geht es über Muscat wieder zurück nach München.

Uns haben die paar Tage sehr sehr gut gefallen, wir haben in der kurze Zeit einiges erlebt und uns ein wenig erholt.

Ausnahmsweise sind wir überhaupt nicht wehmütig nun abzureisen und freuen uns auf ein Wiedersehen.

Tschüss Sri Lanka, tschüss Colombo, tschüss Negombo. In sieben Wochen sind wir wieder hier und schiffen auf unserer MS Artania ein.

unten links die Küste von Indien, rechts die Küste vom Oman.

 

und hier könnt ihr das Video zur Reise anschauen: