Teil 1: von Oranienburg nach Sri Lanka - auf den Spuren von Siddharta Gautama       (Tag 1-5)

Siddharta Gautama lehrte als Buddha (wörtlich der Erwachte) und wurde als solcher der Begründer des Buddhismus. (aus Wikipedia)

Samstag 13. Januar 2018 - wir sind wieder on Tour -

Pünktlich werden wir von Conny's Schwester abgeholt und nach Tegel zum Flughafen gefahren. Dort wie immer Parknot, also schnell raus mit uns und dem Gepäck und ab ins Terminal. Schon beim Anstellen am Lufthansa Counter entdecken wir die ersten Phoenix Gäste die auch auf die MS Artania wollen.

Der Check-Inn bei der Lufthansa nach Frankfurt läuft dann etwas ruckelig - jeder nur ein Gepäckstück will mir die Dame am Schalter klar machen. Nach einer kurzen Säuerlichkeit meinerseits und dem Verweis auf die Buchungsbestätigung mit je 2 Gepäckstücken im Vertrag läuft es dann aber doch. Dann noch kurz in den "Red Baron" Club um unseren traditionellen Aperol Spritz zu trinken und schon startet das Boarding und der kurze Flug nach Frankfurt.

Zu unserem Bedauern können wir das Gepäck nicht schon in Berlin durchchecken und müssen es also in Frankfurt am Gepäckband abholen und bei der Condor erneut aufgeben. Nicht so toll. Das Einchecken bei der Condor läuft wie immer rucki zucki, und auch schon dort kümmert sich die Reiseleiterin Elke, die uns bis aufs Schiff begleitet, um die Gäste.                                                            (Zum Vergrößern der Fotos in den Galerien einfach anklicken. Geht leider nicht bei den Bildern im Text.)

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Nachtflüge machen wir ja nicht so gerne, aber leider sind die auf manchen Destinationen nicht vermeidbar. Wie immer ist es mir gelungen eine 2er Sitzgruppe am Fenster zu organisieren und los geht es mit der B767 auf der Startbahn West Richtung Süden. Die Bordverpflegung bei der Condor ist nun ja bekanntermaßen richtig lausig, und dieses Mal trifft es auch uns mit voller Härte - mir war es leider nicht möglich, wie sonst ein Premium Menü gegen Aufpreis zu buchen - also gibt es auch für Conny und mich diese grausame Nudelpampe.

Die gleiche Strecke mit Zwischenlandung in Muscat habe wir ja erst vor 8 Wochen geflogen, aber auch in dieser Nacht können wir nix Neues entdecken. Der Routenvelauf ist aufgrund der Probleme im Irak und Syrien etwas weiter als der direkte Weg, aber besser einen Umweg als von einer Scut Rakete vom Himmel geholt zu werden.

 

Sonntag 14. Januar 2018

Den Ablauf in Colombo kennen wir ja nun bereits, und wir haben uns kein elektronisches Visum besorgt wie eigentlich empfohlen, sondern kaufen unseres am Schalter direkt. Das hat den großen Vorteil, dass wir sofort durch die Passkontrolle können und nicht in der riesigen Schlange auf Abfertigung warten müssen (Insider Tipp ;-). Gepäck geholt - wie immer hier ohne weitere Kontrolle und gleich von einem Pulk Reiseleiter in Empfang genommen. Toll - denn das ging aus beschriebenen Gründen ja bei der letzten Kreuzfahrt gründlich in die Hose. (hier klicken zum Nachlesen)

Fein klappt der Transfer zum Schiff dieses Mal, nur ein Stau aufgrund eines sehenswerten Unfalles führt zu einer kleinen Verspätung, und schon sind wir im Industriehafen von Colombo. Nicht ganz so prickelnd die Umgebung hier, aber das ist in vielen Häfen halt so. Mit dem Gepäck haben wir nix mehr zu tun, das wird von dienstbaren Geistern auf die Kabine gebracht. Das Einchecken läuft wie ein Länderspiel, noch n Glas Sekt vom Veranstalter und auf zum Duschen und Umziehen. Ach ja, Neuerung: Kabinentür nun mit eletronischem berührungslosen Kartenschloss - nicht mehr diese seltsamen Lochkarten - und ein komplett neues Bad mit Dusche wurde in der Werftzeit eingerichtet. Sehr sehr angenehm nun die Kabine.

Schon von Anfang an fühlen wir uns auf dem Schiff wieder "zu Hause", so als wären wir gar nicht weg gewesen. Die Kellner im Restaurant freuen sich uns wieder zu sehen (na ja, die armen Schweine mussten länger machen um die anreisenden Gäste noch mit Mittagessen zu versorgen), und wir müssen uns nicht neu orientieren, alles ist am gewohnten Platz. In der Werftzeit letzten November wurde die komplette Show Longue erneuert, nun sehr modern und großzügig, auch "Harry's Bar" ist kaum wieder zu erkennen, gelungenes Design.

Den Nachmittag verbringen wir im Liegestuhl vor unserer Kabine und am Abend erwarten uns ein tolles Abendessen und danach ein schöner Abend achtern an der Phoenix Bar.

Montag 15. Januar 2018

Zeitiges Wecken, die Nacht war kurz. Wir haben einen Ausflug nach Kandy gebucht. Kandy ist die alte Königsstadt und dort befindet sich auch das Nationalheiligtum der Sri Lanker, ein Backenzahn vom ollen Buddha. Die Reliquie wird in einem Schrein im Zahntempel von Kandy aufbewahrt und täglich von tausenden Gläubigen zum Gebet genutzt.

Obwohl Kandy nur knapp 150 Kinometer von Colombo entfernt ist sind für den Ausflug 11 Stunden Reisezeit angesetzt. Aber wir kennen das ja schon von unserem Besuch im November (zum Bericht hier klicken), die Verkehrsverhältnisse machen eine schnelle Reise unmöglich, mehr als 30 Kilometer pro Stunde sind im Schnitt kaum drin. So auch heute, die Fahrt zieht sich.

Bei einem kurzen Stopp zum "Gassie gehen" treffen wir einen geschäftstüchtigen Flötenspieler, der vor den Restrooms sein Geld verdient.

Nach über 4 Stunden haben wir Kandy erreicht und schauen uns den riesigen und wirklich phantastischen Botanischen Garten der Stadt an. Dieser Park geht noch auf die englische Kolonialzeit zurück und beeindruckt durch seine zahlreiche Baum und Pflanzenarten und eine große Orchideensammlung die Conny total fasziniert. Schade finden wir allerdings, dass uns nur eine Stunde Zeit zum Besuch dieser herrlichen Gartenlandschaft bleibt - da kann man sicher auch einen ganzen Tag verbringen.

Nun ist es an der Zeit zum Mittagessen und das nehmen wir in einem alten Kolonialhotel im Stadtzentrum ein. Alles ziemlich historisch und muffig, aber toll anzuschauen - wir fühlen uns in die alten Zeiten zurück versetzt. Klasse natürlich auch das Essen, bei dem originale sri lankische Curry's natürlich nicht fehlen dürfen. Hier im tiefen Inselinneren werden die allerdings auch für mich grenzwertig scharf angerichtet. Mein lieber Schollie.

Danach geht es zu Fuß ein paar hundert Meter hinüber zum Zahntempel. Die Reliquie, ein Backenzahn des Buddha, wird in einem Schrein im Inneren des Tempels aufbewahrt und einmal im Jahr bei einem gigantischen Fest mit Elefanten, Lichtern, Musik und Feuerwerk den Gläubigen bei einem Umzug durch die Stadt gezeigt. Also gezeigt wird der innere Schrein, der Zahn natürlich nicht. Aber wie bei allen Reliquien, auch denen in Deutschland hängt die Echtheit ja von der Tiefe des Glaubens ab, nicht von tatsächlichen Begebenheiten.

Es ist beeindruckend wie viele Gläubige den Tempel besuchen und ergriffen beten und um eine gute Zukunft bitten. Wie meist in solchen Anlagen fotografiere ich auch hier nicht viel - dies ist ein Raum für die Einheimischen und wir Touristen sollen uns da etwas zurückhalten.

Alles in allem ist das heute ein gelungener Tagesausflug mitten in diese schöne Insel. Das Wetter ist uns sehr gesonnen, im Hochland weht ein leichter Wind der das Spazieren durch Park und Tempelgelände etwas leichter macht.

Aber um zurück zu kommen sind wieder vier Stunden Fahrt durch total verstopfte und von Tuck Tucks befahrene Straßen notwendig. Vorbei an kleinen ärmlichen Hütten und hindurch durch quirlige chaotische Städtchen erreichen wir dann am Abend wieder den Hafen von Colombo.

Nun muss alles schnell gehen - Abendessen und zwar zügig, wir sind verspätet und dann gleich auf zur Seenot Sicherheitsübung. Aber die Zeit für das "Schnapsi-Taxi" nach dem Essen muss einfach sein.

Was für ein Gehetze. Aber alles klappt - Passagiere vollzählig auf dem Außendeck an den jeweiligen Rettungsbooten angetreten, wird die Parade von Kapitän Hansen abgenommen. Gleich darauf werden die Leinen eingeholt und unter dreimaligem Tuten verlässt die MS Artania den Hafen mit Kurs um die Insel nach Trinkomalee auf der Nord-Ostseite. Wir feiern noch mit bei der schönen Auslaufparty achtern an der Bar und gehen mit vielen Eindrücken schlafen. Morgen steht ein Seetag an.

Dienstag 16. Januar 2018

 

Seetag - keine weiteren Ereignisse

neiiin, am Abend empfangen wir ja noch den Kapitän Hansen 😎

Mittwoch 17. Januar 2018

Bereits um 7:00 Uhr legt unser Schiff in Trincomalee / Sri Lanka an. Da liegen wir noch in den Federn und bekommen kaum etwas mit. Weil heute aber wieder ein Ausflug ansteht, können wir nicht zu lange trödeln. Ab ins Restaurant "Artania" zum Frühstük und dann geht es auch schon raus auf die Pier in den Bus für unsere Fahrt nach Anuradhapura. Wie immer sind für 120 km Fahrtstrecke viel Zeit einzuplanen, aber auf der Ostseite der Insel gibt es etwas weniger Verkehr, so dass wir gut voran kommen.

Anuradhapura war seit dem 4 Jahrhundert vor Christus über 1.300 Jahre lang das politische und religiöse Zentrum von Sri Lanka. Hier residierten die Könige und hier wurden unzählige Dagobas (Pagoden / Kuppeln) errichtet von denen die meisten nur noch als Ruinen erhalten sind. Einige befinden sich aber noch in einem erstaunlich guten Zustand und die größte Dagoba der Welt wird natürlich von den Sri Lankern gehegt und gepflegt. Das alles befindet sich in einem riesigen weitläufigen Gelände und steht schon seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf der Liste der Unesco als Welterbe.

Von unzähligen Pilgern wird vor allem auch der "Sri Mahabodhi" eine uralte riesige Pappelfeige (Bodhi Baum) besucht und bestaunt. Dieser Baum geht der Legende nach auf einen Ableger des Baumes zurück unter dem Buddha zur Erleuchtung kam. Dieser Baum ist der älteste bekannte Baum dessen Geschichte vollständig dokumentert ist.

In den weitläufigen Anlagen mit Dagoba Ruinen sind auch noch alte Gemäuer und Bäder der frühen Könige zu sehen sowie der sogenannte "Mondstein" - auch über 2.000 Jahre alt.

Wir kommen bei der Besichtigung der Anlage aufgrund der Hitze und der Schwüle ganz schön ins Schwitzen. So richtig heiß werden beim Besuch der weißen Ruvanvelisaya Dagoba unsere Füße - fast 300 m barfuß auf glühend heißen Steinplatten ist schon eine gewaltige Herausforderung.

Die Rückfahrt zur Küste führt uns dann wieder durch weitläufige Reisfelder und Palmplantagen vorbei an uralten Stauseen. Das gefällt uns immer wieder sehr gut. Witzig die Beschilderung an den Straßen auf "Elefantenwechsel". Schaut euch mal das Foto und die darauf abgebildeten Tiere an. 😂

Am späten Nachmittag erreichen wir wieder Trincomalee und unsere MS Artania, die dann auch recht zügig danach ablegen wird. Verabschiedet werden wir von Schülern einer Koranschule die uns fröhlich zuwinken.

Das interessante Manöver wird durch die Jungs von "verrückt nach Meer" groß in Szene gesetzt, ein Team ist bei Kapitän Morten Hansen auf der Nock, eines auf "unserer" Terrasse und eines filmt vom Boot das später den Lotsen wieder aufnehmen wird. Damit wir die unsportlichen Herren über die Jacobsleiter wieder an Bord holen konnten musste das Schiff die Fahrt komplett stoppen, sonst wären die wohl abgesoffen. 😂

Wir trinken unser Bierchen an der Phoenix Bar achtern und beobachten die Ausfahrt. Ein wenig Glück braucht der Mensch: Wale sind auf der Backbordseite zu sehen - und wie immer schwer zu fotogtrafieren. Dann noch ein toller Sonnenuntergang und wir verabschieden uns von Sri Lanka, Tschüss bis vielleicht im Dezember, spätestens aber auf unserer übernächsten Reise 2020 mit der MS Artania.  Nun liegen zwei volle Seetage durch den Golf von Bengalen Richtung Osten vor uns.